Stadtrallye Objekt 12
Das Amtshaus
Das erste Amtshaus wurde in Schweinitz 1600 gebaut, um dem Amtsschosser, der zur damaligen Zeit die Amtsgeschäfte nach Jessen verlegt hatte, geeignete Räume für seine Arbeit und eine Wohnung zu schaffen. Während des 30-jährigen Krieges brannte jedoch die Stadt sowie das Amtshaus nieder.
Bereits 1637 bat der Schosser um einen Neubau, welcher 1668 umgesetzt wurde. Dabei wurde der ursprüngliche Keller mit dicken Kellergewölben genutzt. Das Amtshaus ist ein zweistöckiges Fachwerkhaus mit Zwerchhaus.
Zum damaligen Amt gehörten 5 Städte: Schweinitz, Herzberg, Jessen, Prettin und Schönewalde. Ebenfalls gehörten dazu: 6 alte Rittergüter mit 142 Dörfern, 3 Schriftsassen mit 11 Dörfern, 17 Amtssassen mit 46 Amtsdörfern, 8 Vorwerke und Freigüter sowie 15 wüste Marken.
Nach dem Wiener Kongress 1815 musste Sachsen viele Teile um Schweinitz abtreten. Aus den kursächsischen Ämtern Schweinitz, Seyda, Schlieben und einem Teil des Amtes Annaburg entstand der Kreis Schweinitz mit der Kreisstadt Herzberg.
Im Amtshaus war bis 1852 die königliche Kreisgerichtskommission untergebracht.
Ab 1861 bis 1959 wurde das Amtshaus als Schule genutzt. Einige Klassen wurden noch bis 1972 hier unterrichtet. Im Dachgeschoss befanden sich Mietwohnungen.
Anschließend war hier bis 1992 die Kinderkrippe untergebracht.
Nach der Wende wurde das Amtshaus vom Heimatverein, der Volkssolidarität und der AWO genutzt, sowie als Jugendclub. Jedoch hinterließ ein Wasserrohrbruch 1995 große Schäden.
Mit Hilfe von Fördermitteln wurde 2010 das Fachwerk erneuert und die Fassade stabilisiert.
Das Kriegerdenkmal wurde 1901 für die Gefallenen im Krieg 1870/71 errichtet. Es wurde feierlich vom Magistrat, den Stadtverordneten, den Geistlichen sowie sämtlichen Vereinen und der Bevölkerung am 20.10.1901 eingeweiht. Abends gab es in der örtlichen Gaststätten Tanz.